Blutegeltherapie - Wie funktioniert das?
Der Blutegel beisst in der Regel spontan. Oft genau dort, wo Patienten auch Probleme haben. Der Saugakt dauert zwischen 20 und 60 Minuten. Während dieser Zeit wird das Blut im Blutegel in seinem Darm eingedickt. Dabei scheidet der Egel überflüssiges Wasser aus, er “schwitzt” quasi. Über den Speichel werden die verschiedenen Stoffe auf den Menschen übertragen und die Heilwirkung kann erfolgen.
Die Blutegeltherapie wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und immunstimulierend. Blutegel wirken besonders gut bei Gelenksbeschwerden.
Der Blutegel
Der medizinische Blutegel gehört zum Stamm der Ringelwürmer. Die Blutegel sind zwittrig. Nach der Geschlechtsreife (2-4 Jahren) übernimmt bei der Begattung jeweils ein Tier die weibliche und ein Tier die männliche Rolle. Der Blutegel hat kein Hirn sondern nur Nervenbahnen. Diese Sinneszellen dienen zur Wahrnehmung der Umgebung wie Wärme, Licht, Erschütterungen und der Wasserqualität. An einem Ende befindet sich ein starker Saugnapf um sich an der “Beute” festzuhalten. Am anderen Ende befindet sich der Schlund, mit drei scharfen Mahlzähnen.
Der Blutegel ernährt sich von Blut. Anfänglich ernährt er sich von Amphibien später auch von Warmblütler. Der Blutegel isst nicht regelmässig. Einmal mit Blut vollgesaugt, kann der Blutegel ohne weiteres 6 Monate leben. In freier Natur werden die Egel 25 bis 30 Jahre alt.
Quick Facts Blutegeltherapie
- Venenprobleme
- Arthrose
- Bluthochdruck
- Hämorrhoiden
- Bakerzyste
- Migräne
- Arthritis
- Sehnenscheidenentzündungen
- Golferschulter
- Tennisarm
- Chronische Erkrankungen
- Immunstimulation
Blutegeltherapie bei Arthrose und Arthritis
Bei Arthrose und anderen Krankheiten aus dem rheumatischen Formenkreis zeigt der Blutegel eine hochwirksame Eigenschaft. Was die Naturheilkundliche Praxis schon seit Jahrzehnten wirksam behandelt, wurde auch wissenschaftlich bestätigt, wie eine Studie aus dem Jahr 2009 der Uni-Klinik Essen anhand Patienten mit einer Ritzarthrose zeigen konnte. Dabei wurden einer Gruppe 3-5 Blutegel angesetzt und die Kontrollgruppe wurde konventionell mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt. Während die Gruppe mit NSAR nur geringfügige Beschwerdereduktionen zeigte, waren bei der Gruppe mit Blutegeltherapie nach einer Behandlung eine signifikante Besserung und gar Beschwerdefreiheit von 6 Monaten zu beobachten. Im weiteren wurden verschiedene Studien zur Behandlung der Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) mit Blutegel publiziert.